Stephen King: Danse Macabre

Zum neuen Jahr möchte ich euch ein Buch von einem Autor vorstellen, der Freunden der Horror-Literatur, aber auch vielen anderen Menschen, die ihn vielleicht gar nicht gelesen haben, hinlänglich bekannt ist. Es handelt sich um das Buch „Danse Macabre - Die Welt des Horrors“, diesmal ein Sachbuch des Meisters des „Horrors“. Ich habe die Bücher von Stephen Kind erst spät kennengelernt, da ich sie (ohne sie zu kennen) immer dem Bereich des Trivialen zugeordnet habe. Ich kannte den Film „Shining“, den ich für dieses Genre sehr gut finde (obwohl Stephen King selbst die Verfilmung nicht gefiel), aber mit dem Lesen der Bücher begann ich erst viel später. Allerdings packte mich dann die Leselust und die muss man für diese Bücher auch haben. Man benötigt Zeit und Geduld, aber man wird belohnt durch wunderbares Erzählen. Stephen Kind ist ein meisterhafter Erzähler, sodass es schließlich oft weniger um die Inhalte als um die Art des Erzählens geht. Fasziniert haben mich schon immer die Vorworte zu seinen Romanen und Erzählungen, spannende, theoretische Abhandlungen über  das Schreiben von Geschichten und Romanen. Wenn man diese Vorworte liest, möchte man selbst sich sofort hinsetzen und mit dem Schreiben beginnen.

„Danse Macabre“ ist allerdings ein Sachbuch, wenn auch ein besonderes, durch den Stil und die Begeisterung und das Wissen Stepehen Kings zu diesem, seinem Hauptthema. In diesem Buch beschreibt King die unzähligen Horror-Filme, die er in seinem Leben gesehen hat. Und bereits das Vorwort mit dem Titel „Über das Unheimliche“ ist eine wunderbar interessante Abhandlung über die Funktion des Horrors, über das Funktionieren- oder Nichtfunktionieren von Horrorfilmen und auch darüber, wie sehr das Genre Horror in Filmen und Texten von der Literatur-Kritik unterschätzt wird. Stephen Kings Problem war es zeitlebens, trotz seiner riesigen Erfolge bei Leserinnen und Lesern, von der Literaturkritik nicht „ zu den Großen der amerikanischen Literatur“ gezählt zu werden und das liegt am Genre. Horror hat im Gegensatz zu Krimis nie den literarische Stellenwert erlangt, den er gerade in den Büchern von Stepehen King verdient hätte.

Einer der vielen zentralen und interessanten Sätze in diesem Vorwort lautet: „Fantasievolle Menschen haben eine klarere Vorstellung von ihrer Verletzlichkeit; fantasievolle Menschen wissen, dass alles verheerend schieflaufen kann, jederzeit.“  Allein dieser Satz zeigt, mit welcher Art von Literatur wir es bei Stephen King zu tun haben.

Als Einstieg stellt Stpehen King dem Buch auch noch ein Zitat aus Peter Straubs Geisterstunde voran: „Was war das Schrecklichste, das du je getan hast?“

“Das werde ich dir nicht sagen, aber ich werde dir vom Schrecklichsten erzählen, das mir je widerfahren ist…vom Allerschrecklichsten…“

In diesem Sinne: „ Tritt auf eigene Gefahr ein, Fremder:“ (Stephen King: Danse Macabre S.6)

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