Constanza Casati Klytämnestra

Mein zweites Buchgeschenk entdeckte ich ebenfalls beim Schmökern im Buchgeschäft vor Weihnachten. Diesmal habe ich zu dem Buch gegriffen, weil mir das Cover so gut gefiel und ich die Figur der Klytämnestra immer schon sehr interessant fand. Immer noch „quäle“ ich die Schüler:innen mit Goethes „Iphigenie auf Tauris“, da an diesem Stück die Form und das Wesen der klassischen Tragödie nach Aristoteles am besten erklärt werden kann. Um ihnen den action-freien Inhalt des Stückes etwas schmackhafter zu machen, lasse ich mich immer ausführlich über den Familien-Fluch der Tantaliden aus, der zweifelsohne zu den grausamsten Geschichten des Mythos gehört, und das soll etwas heißen.

Agamemnon überlebt zehn Jahre des Troianischen Krieges und wird nach seiner Heimkehr von seiner Ehefrau und deren Geliebten getötet. Welch tolle Idee des Mythos. Denn Agamemnon hat es wahrlich verdient. Auch wenn der arme Sohn Orest schließlich noch gezwungen ist, den Mord an seinem Vater durch Ermordung seiner eigenen Mutter zu rächen, und schließlich von den Erinnyen durch die ganze Welt gehetzt wird, so findet bei Goethe die grausame Familiengeschichte durch die „humane“ Tat der Iphigenie ein gutes Ende.

Ich hoffe, dass Constanza Casati es in ihrem Roman schafft, den Stoff entsprechend umzusetzen, denn die Vorlage ist einzigartig.

Ich muss gestehen, dass ich solche Nachdichtungen eigentlich nicht mag, aber ich gebe dem Buch eine Chance.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Jara (Freitag, 29 Dezember 2023 15:48)

    Das Buch hört sich für mich sehr interessant an, da mich alles was mit Mythen zu tun hat immer zum Nachdenken anregt und dazu bewegt Nachforschungen anzustellen.